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Eine
eklatante Richterin
Don M. Barbagrigia. Havelsee. Dem
Obersten Gerichtshof eine Staates kommt in einem demokratisch verfassten
Gemeinwesen eine Schlüsselrolle zu. Er zählt zu den tragenden Säulen dieser
Gesellschaft. Die ihm angehörenden Richter sind verpflichtet, das Grundgesetz
zu schützen und Gesetze, die dem Grundgesetz entgegenstehen, zu korrigieren
oder zu verwerfen.
Nun sind Richter auch nur Menschen. Obgleich sie von ihrer blinden Göttin
Justitia zu einem Höchstmaß an Neutralität verpflichtet sind, ist es unvermeidlich,
dass sie auch ihre Persönlichkeiten mit all ihren Facetten, sozialen Prägungen
und vorgefassten Ansichten mit ins Amt tragen.
Diese Charakteristika mitsamt dem Hut und dem Paletot des Morgens bei
Dienstantritt am Garderobenhaken des Gerichtsdienstzimmers abzuhängen,
ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Den einen gelingt die Konzentration auf die juristischen Vorgaben mehr,
anderen weniger. Einer Frauke Brosius-Gersdorf gelingt sie anscheinend
gar nicht.
Natürlich hat diese Frau ein Recht auf ihre eigenen Meinungen zu verschiedenen
Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders. Unbestritten.
Äußert sie diese aber in der Öffentlichkeit und bemüht sich hernach um
ein so exponiertes Richteramt, dann hat sie sich selbst für diese Bewerbung
disqualifiziert. Sie ist verbrannt.
Wir reden nicht einmal davon, dass dieser Frau von ihren Gegnern eine
linksextremistische Gesinnung vorgeworfen wird. Die ist so wenig links,
wie die sich nennende Partei und deren Fraktion im Bundestag. Beide haben
mit „Links“ weniger zu tun, als die Sonne mit einem Tiefkühlfach.
Im Gegenteil: Diese Leute politisch links zu verorten ist ein Schlag ins
Gesicht eines jeden anständigen Bolschewisten, der mit dieser völlig realitätsfernen
und bescheuerten Ideologie aber nun gar nichts am Hut hat.
Daher steht die Forderung im Raume, diesen Leuten einen anderen, noch
zu findenden Begriff zuzuordnen, da der Terminus „links“ nach deren eigener
verschrobener Weltsicht eine kulturelle Aneignung darstellt, die dieser
Gruppierung nicht zusteht. Jeder Winnetou ist näher an einem echten Indianer
dran, als diese brandgefährlichen Leute an linkem Gedankengut.
Ja, wir teilen die Ansicht vieler Konservativer in diesem Lande, dass
die genannte Kandidatin eine katastrophale Fehlbesetzung für das Amt einer
Bundesrichterin wäre. Der Abbruch – denn von einem Abbau ließe sich hier
schon lange nicht mehr sprechen – des demokratischen Grundgefüges der
Bundesrepublik Deutschland bei gleichzeitigem Retablissement einer autokratischen
Diktatur wäre mit solchen Personalie in Beton gegossen.
Dass diese Frau keine persönliche Integrität besitzt, die sich in einem
politischen Anstand manifestiert, erscheint uns als erwiesen: Das Amt
eines Bundesrichters wird von einem hohen Maß an Würde getragen. Diese
Würde wird schon in dem Augenblick beschädigt, in welchem eine solche
Wahl derart kontrovers betrieben wird. Beschwört also die Kandidatur einer
so umstrittenen Persönlichkeit politische Erdbeben herauf, dann wird eine
redliche Kandidatin die unvermeidliche Konsequenz daraus ziehen und von
der Bewerbung zurücktreten.
Eine Frauke Brosius-Gersdorf aber tut nachgerade das genaue Gegenteil.
Sie kämpft verbissen um ihre Ernennung. Allein dieser Umstand ist in einer
gesunden Gesellschaft ein unbedingtes Ausschlusskriterium.
Noch viel bedenklicher aber ist, dass der Lügenkanzler nunmehr die letzte
Maske fallen ließ und die Frage, ob er – in Übereinstimmung mit dieser
radikalisierten Juristin – einem Embryonen ebenfalls die Menschenwürde
abspräche, knallhart und ohne zu zögern antwortete: „Ja“.
Das tat er, um der zu einer Zwergin geschrumpften Arbeiterverrätertante
SPD zu signalisieren, dass er grundsätzlich bereit wäre, ihr den Gefallen
zu tun und diese Personalentscheidung abzunicken.
Damit schlug er seiner christlich-demokratischen Gefolgschaft quasi mit
einem Vorschlaghammer gegen Stirn und Schienbein. Entsprechend jaulte
diese kollektiv auf.
Mitleid haben wir da wenig. Wer so naiv ist, diesen Kanzler ins Amt zu
hieven, obwohl jedermann mit mindestens drei funktionierenden Synapsen
lange vorher schon wusste, was von diesem Lügenbaron von Schwarzstein-Merz
zu halten war, der hat nichts Besseres verdient.
Interessant aber ist der Blick, den uns dieser Skandal wie durch eine
vom Schmutz gereinigte Fensterscheibe in das Koalitionsgetriebe gewährt.
Wenn ein Kanzler schon bereit ist, die eigenen plakativ vertretenen Grundwerte
zu verraten und seine eigene Basis auf das Schwerste zu desavouieren,
nur um seinen realiter bedeutungslosen Juniorpartner nicht zu verprellen,
weil sonst schon nach wenigen Tagen Amtszeit die erste handfeste Koalitionskrise
ins Haus stünde, dann zeigt das sehr deutlich, auf welch wackeligen Füßen
diese Regierung bereits steht.
Der Rückhalt dieser Regierung in der Bevölkerung schwindet von Tag zu
Tag mehr. Zumal der Irre aus dem Oval Office den Europäern gerade 30%-Zölle
auf europäische Importe verordnet hat und sein yankeehöriger Blackrocker
das so wenig verhindern konnte, wie die Brüsseler Flinten-Uschi.
Doch nur dann, wenn Regierung und Bevölkerung an einem Strang zögen, bestünde
eine kleine Chance, den absaufenden Kahn Bundesrepublik Deutschland noch
einmal flott zu bekommen.
Den Krach um jene unsägliche Juristin sehen wir als sicheren Indikator
dafür, dass auch diese Regierung das reguläre Ende ihrer Amtszeit nicht
erreichen wird.
Es zeichnet sich ab, dass sich die innenpolitischen Verhältnisse der Bundesrepublik
denjenigen Italiens der Siebziger und Achtziger anzunähern beginnen. Am
Ende wird es auf eine ultrarechte Regierungsübernahme hinauslaufen und
dann gnade uns der liebe Herre Gott!
Die einzige für uns erkennbare Kompetenz der Ultrarechten besteht darin,
des Volkes Stimme eloquent zu paraphrasieren. Das schafft ihnen Zulauf.
Einmal an der Macht aber werden sie das tun, wofür sie im Grund ihres
blauen Herzens eigentlich angetreten sind: Die soziale Marktwirtschaft
und die demokratisch verfasste Grundordnung der Bundesrepublik zu untergraben
und in ihrem Sinne umzugestalten.
Eine Verbesserung
der Verhältnisse für den Kleinen Mann wird sich daraus nicht ergeben –
wie auch? Ultrarechts und Soziale Marktwirtschaft, deren Grundpfeiler
die Freiheit des Individuums ist, sind miteinander nicht kompatibel.
Den Grünen, Pseudolinken und der SPD mag das recht geschehen. Was aber
ist mit uns – den aufrechten Demokraten? Wir müssen deren ungeheures Versagen,
ihre ideologisch verseuchte Inkompetenz und ihren epochalen Schwachsinn
dann mitbezahlen, wenn sich die Lagertore von Sachsenhausen hinter uns
schließen.
Was uns noch retten könnte, wäre ein Aufstand der Anständigen, ein Aufstand
der Mitte, eine Rebellion derer, die sich noch schützend vor das Grundgesetz
stellen und es mit Leib und Leben verteidigen.
Diese Mitte aber hat sich in kriecherischem Devotismus selbst abgeschafft.
Der Esel, dem es zu gut geht, der beginnt auf dem Eise zu tanzen. Der
Demokrat, der zu lange die Früchte seiner Demokratie genießen durfte,
wird träge, seiner Demokratie überdrüssig und versinkt in spätrömischer
Dekadenz.
Es ist immer dasselbe: Wenn er dann aufwacht und realisiert, was er da
leichtfertig verspielte, dann wird das letzte, was er dann zu sehen bekommt,
der Stacheldraht von Buchenwald sein, wahlweise seinen Frontabschnitt
gegen einen äußeren Feind, der nach altem Strickmuster erkoren wurde,
um bei der Ablenkung nicht lösbarer innenpolitischer Probleme zu assistieren.
An letzterem Szenario basteln die geschichtsvergessenen Falken um Merz
und Pistolius bereits mit glühendem Fanatismus in den Augen.
Daher würden auch wir ein baldiges Misstrauensvotum gegen die amtierende
Regierung befürworten – wenn denn nur eine nur im Ansatz brauchbare und
regierungsfähige Alternative zur Verfügung stünde – tut sie aber nicht.
In diesem Kontext sei noch einmal das fatale Instrument der Wegzugsbesteuerung
erwähnt. Die ist eine Art finanzieller Antifaschistischer Schutzwall.
Wer mit Klio einigermaßen auf gutem Fuße steht, dem ist bewusst, mit welch
grauenhaften Parallelen diese politische Maßnahme, die dem Gedanken der
persönlichen Freizügigkeit Hohn spricht, in die deutschen Vergangenheit
weist.
Wer denkt da nicht zuerst an die armen deutschen Juden, die dennoch zu
den wenige Glücklichen ihres Stammes gezählt werden müssen, weil es ihnen
gelang sich noch ins Ausland zu retten, nachdem das Dritte Reich sie bis
auf den letzten Pfennig ausgeplündert hatte!
Sicher, die Wegzugssteuer existiert seit 1972. Dass sie aber gegenwärtig
so ins Bewusstsein der Bevölkerung rückt, ist symptomatisch dafür, dass
es anscheinend eine gewaltige Kapitalfluchtbewegung gibt, welche das Land
wirtschaftlich auszubluten droht. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandort
Deutschlands ist nachhaltig vernichtet worden.
Doch die paar Pfennige werden den absehbar kollabierenden Haushalt so
wenig retten können, wie der Reichshaushalt der Nazis durch die Beraubung
der Juden stabilisiert werden konnte.
Die Russen werden Recht behalten. Die Bundesrepublik unter ihrem Lügenkanzler
Merz bürdet sich Lasten auf, unter denen sie früher oder später zusammenbrechen
muss. Dazu brauchen die Russen keinen Finger zu rühren, sondern einfach
nur abzuwarten.
Was also im Obersten Bundesgerichtshof gebraucht wird, ist ein Richter
oder eine Richterin, die einer so verantwortungslosen und hirnschelligen
Regierung Schranken setzt und irrsinnige Gesetzte, Verordnungen und Vorhaben
ausbremst, die dem deutschen Volke entgegen dem geleisteten Amtseid des
Kanzlers den schwersten Schaden zufügen und auf unabsehbare Zeit die fürchterlichsten
Hypotheken aufbürdet.
Dass eine Frauke Brosius-Gersdorf dieses existentielle Erfordernis mit
ihrer Persönlichkeit diametral konterkariert, liegt ja wohl auf der Hand. |