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NASA sieht schwarz – Lichtblicke im Kino und in der Raumfahrt Amerikas
"Hidden Figures" ist ein "must see"

Jules-Francois S. Lemarcou
Der Titel ist bezeichnend – der Titel sagt alles: Hidden Figures ... Nein, sie waren keine Figuren, sie waren alles andere als das! Sie waren stattdessen amerikanische Damen, die es im völlig bescheuerten und hirnlosen Arpartheid-System der Yankees grausam schwer hatten, anders wahrgenommen zu werden, als so, wie sie just nach Gottes Ratschluss in Amerika zur Welt kamen: Sie waren Negerinnen – und sie waren hochbegabt und bienenfleißig.

Diese Frauen hatten es geschafft, ihre Brötchen bei der NASA zu verdienen. Aber selbst dort, während sie unentbehrliche Dienste für ein Vaterland verrichteten, das sie verachtete, machte man ihnen das Leben schwer, behandelte sie wie Dreck! Das erinnerte alles an die Baumwollfelder des Südens – nur dass die Negerinnen diesmal rechnen durften, statt Baumwolle zu pflücken, und sogar ein wenig Geld dafür bekamen.

Nun ist der Preußische Landebote nicht bekannt dafür, glühenden Proamerikanismus zu verbreiten, doch es war einst der stellvertretende Chefredakteur Bajun, der da postulierte: "Die Amis sind zwar ein verlorener Haufen: Ihre Kernkompetenzen bestehen aus einer substanzlosen Großmäuligkeit und einem überragenden Talent zum Beklauen anderer Völker mit Gewalt und allen dreckigen Mitteln. Aber da sind diese magischen fünf Prozent ... Diese fünf Prozent von allem, was die Yankees treiben: Die sind unerreicht, die sind Welt- und einsame Spitze, die berreichern die Kultur und das Wissen der Menschheit."

In "Hidden Figures" geht es um das Jahr 1961, das Jahr, als die Sowjetunion die Amis auf die Bretter schickte. Es war das Jahr, als die Rote Arbeiter- und Bauern-Regierung im Kreml den ersten Menschen erfolgreich ins All schickte und heil auf die Erde zurück holte. Ganz Amerika zitterte vor dem Piepsen eines kleinen Sputniks wie ein frisch geschlachtetes Stück Sülze. Den weißen Übermenschen Nordamerikas klopfte die Muffe bis in den trockenen Hals.

In dieser angespannten Situation, als die Amis alles daran setzten, wenigstens als Zweite einen Menschen in den Kosmos zu entsenden, auch, wenn diese Aktion knapp verhungerte, halfen ebendiese exzellenten Negerinnen an vorderster Front, die amerikanische Schmach zu tilgen.

Das Widerwärtige ist, dass Amerika noch beinahe vierzig Jahre brauchte, um seinen vergessenen Heldinnen mit dem dunklen Teint die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die sie verdienten. Der Film "Hidden Figures" gehört zweifelsohne zu dieser Wiedergutmachung.

Und dieser Film ist ein "hundertproztentiger Fünfprozenter", dieser Film ist etwas besonderes und – das gilt auch für echte Kerle – wer hier nicht heult, der hat einen Deal mit dem Holländer-Michel am Start.

Wir greifen der Handlung nicht vor. Wir arbeiten keine Besonderheiten und Meriten der verschiedenen Charaktere heraus – zum Teufel mit dem Geschwätz über die exzellente Regie und Kameraführung, die authentische Kulisse und was sonst noch so alles in den einschlägigen Kritiken durchgehechelt wird.

Der Preußische Landbote verleiht diesem Film die Kategorie GGK – Ganz Großes Kino! Und wenn der Film "Hidden Figures" nicht bei der nächsten Oscar-Verleihung abräumt, dann ist der Beweis, dass der Oscar längst nicht mehr das Metall wert ist, aus dem er gefertigt wird, definitiv erbracht.

Wenn nämlich ein Film alle amerikanischen Filmpreise von Rang und Namen verdient, dann dieser. Er ist großartig und er ist ein unbedingtes "Must-See". Und noch etwas, liebe Yankees: "Zeit wurde es!"

 
B
13. Volumen

© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2012

05.02.2017