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AfD
– das Ende der Demokratie?
Zu einer Rede des Genossen Bundespräsidenten
B. St. Fjølfross, Rathenow. Der
Genosse Bundespräsident mahnt sein Volk verzweifelt, wenn es der AfD zur
Regierungsmacht verhelfe, dann bedeute das das Ende der Demokratie.
Bei allem schuldigen Respekt, Euer Exzellenz, aber das halten wir für
ausgemachten Blödsinn.
Es ist gut, wenn man sich der Geschichte entsinnt, denn bei der 1933er
Wahl der NSDAP war das dann tatsächlich so.
Aber die AfD ist nicht die NSDAP. Noch nicht. Die polnische PiS hat’s
versucht und die hatte einen enormen Rückhalt im ländlichen Bereich Polens,
der den Hauptteil dieses Ruralstaates ausmacht.
Sie haben es nicht geschafft. Meloni, Wilders, Hunnen-Orban … ja, sie
graben der Demokratie ganz schön das Wasser ab. Aber tot ist die Demokratie
in diesen hochentwickelten europäischen Staaten noch lange nicht.
Nein, die AfD ist definitiv nicht auf dem ersten Platz im Rennen um die
Erledigung der deutschen Demokratie. Das sind diejenigen, die sich in
völliger Verkennung jeglicher Realität für deren Gralshüter halten und
zugunsten ihrer verkrusteten Parteikarrieren-Systeme schon seit langer,
langer Zeit das Fundament für die im Volk grassierende Politverdrossenheit
und Antipathie gegen das herrschende System gegossen haben.
Es sind diejenigen, welche über Jahrzehnte hinweg nicht mitbekamen und
nicht mitbekommen wollten, dass sie sich in all ihrem Habit, in all ihren
Verhaltensweisen dem System „Wandlitz“ des Politbüros des ZK der SED mehr
und mehr anglichen.
Je lauter sie über die Greise von Wandlitz und ihre Helfershelfer höhnten,
desto ähnlicher wurden sie dem verhassten einstigen Erzgegner. Oder wie
es der Apostel Paulus so genial auszudrücken verstand: Da sie sich für
weise hielten, sind sie zu Narren geworden! [Römer 1.22]
Das Rezept der Bonzen von Wandlitz für den garantierten Untergang ihrer
größten DDR der ganzen Welt lautete: Täglich ein wenig mehr Realitätsverweigerung,
täglich ein wenig mehr Tabu-Themata definieren und das unter der Devise:
Das nicht sein kann, was nicht sein darf.
Anstehende Probleme bedurften nicht der Lösung, sondern des Verschweigens,
des Schönredens, des Ignorierens.
Just so, wie es die CDU zaghaft unter Kohl begann, weil sich niemand mehr
wagte, dem Alten zu widersprechen. Weiter ging es unter Frau Merkel, die
selbst solche Strategen wie Merz den Unseligen wegbiss. Zu Recht übrigens,
wie wir heute wissen – aber leider nicht gründlich genug.
Die Grünen und die SPD, die sich beide im Verrat an ihren ursprünglichen
Idealen überschlugen und zu kriecherischen Teckeln ihrer Herrchen in Übersee
degenerierten, setzten dieser desaströsen Entwicklung dann die ultimative
Krone auf.
Sie erst gebaren die AfD und sperren sich bis heute gegen diese Wahrheit,
die sie für eine ungeheuerliche Blasphemie halten.
Der Genosse Generalsekretär Gorbatschow sagte dermaleinst, Gefahren würden
nur auf diejenigen warten, welche nicht auf das Leben reagierten. Nun
denn! Dieser kluge Ausspruch beweist sich nunmehr vor aller Augen, wie
denn die Kommunisten bereits mit der unanfechtbaren Thesis aufwarteten,
dass das alleinige Kriterium der Wahrheit die Praxis sei.
Nicht die Kanonenkugel zerstört primär die Mauer der Burg, Genosse Bundespräsident.
Es ist der Kanonier, der sie abfeuert. Diese Kanoniere aber tragen pseudorote
und grüne Mäntel.
Es ist zu spät, das noch zu korrigieren. Der Damm ist gebrochen, das Vertrauen
in die Grünen und die alte Arbeiterverräter- und Kriegskreditbewilligungstante
SPD verspielt.
Ja, das ist nun mal so: Vertrauen baut man in Jahrzehnten auf und verspielt
es in wenigen Monaten. Ganz richtig warb die einst mächtigste Bank des
Planeten, die Deutsche Bank, mit dem Slogan: Vertrauen ist der Anfang
von Allem.
Dass das stimmt, bewies sie am eigenen Schicksal. Sie verjubelte es nach
Alfred Herrhausens grundsolider Wirtschaft unter dem Pommern Hilmar „Peanuts“
Kopper und spülte den Rest unter dem Eidgenossen Josef Ackermann das Klo
hinunter. Was ist sie heute? Noch am Leben … Man gerade so …
Nein, es wird nicht das Ende der Demokratie in Deutschland sein, wenn
die AfD in die Regierungsverantwortung kommt. Aber diese Zäsur wird die
Spreu vom Weizen, die Aufrechten von den ewigen Opportunisten trennen
und vielleicht … vielleicht bietet sie die Chance zur Reorganisation der
Demokratie nach Willy Brands epochalem Impetus: Mehr Demokratie wagen.
Dann nämlich, wenn sich abzuzeichnen beginnt, dass die Blauen das Ruder
auch nicht herumzureißen vermögen und auch keine nachhaltigen, praktikablen
und tragfähigen Antworten geben können, dann könnte es dazu führen, dass
die jungen Vertreter der abgewirtschafteten Mitte-Parteien sich wieder
der alten Werte ihrer Vorfahren besinnen.
Als man der katholischen Kirche die Krallen der Macht gezogen hatte, wurde
sie ja schließlich auch wieder fromm, hörte mit dem Verbrennen der Ketzer
auf und dem Zwangsmissionieren der Afrikaner, Indios und Indianer und
dem irischen Kinderstehlen, ließ zwar ihre päderastischen Priester noch
gewähren für und für, fand aber im Großen und Ganzen zu dem wegweisenden
Auftrag zurück, den der arme Galiläer ihr in seiner Predigt auf dem Berge
mitgegeben hatte.
Das gibt doch Anlass zur Hoffnung, die nach erwähntem Paulus ja zu den
tragenden Säulen des christlichen Abendlandes zählen sollte. Amen.
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