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Die Höllenfahrt des Ryan Dunn
letzte Klappe für „Jack Ass“- Stuntman gefallen

Don M. Barbagrigia
Der 32 Jahre alte „Jack Ass – Star“ Ryan Dunn hat sich mit einem Porsche bei einer Geschwindigkeit von über 230km/h, beinahe 2 Promille Blutalkohol und einem Beifahrer um eine Leitplanke gewickelt. Beide Automobil-Insassen sind tot. Sollen wir darüber in Tränen ausbrechen? Ganz sicher nicht. De mortuis nihil nisi bene? Es gibt Ausnahmen - Dunn und seine Leute zum Beispiel. Wenn wir nichts Gutes von denen zu berichten hätten, sollten wir der Pietät halber schweigen? Nee! Tun wir nicht. Denn, mag auch Dunn tot sein, das Gift, das er verbreitete, wirkt fort und fort. Es ist ein allgegenwärtiges Problem, das er uns hinterlassen hat.
Es sind nur zwei Idioten weniger. Das ist die gute Nachricht – die schlechte lautet: Für jeden dieser beiden Hirnis wachsen Hunderte nach. Idiotie ist eine Hydra.
Wer war dieser Ryan Dunn? Von seiner ganzen Persönlichkeit interessiert uns nur die Tatsache, dass er ganz offensichtlich zu denen gehörte, welche den Sprung vom pubertierenden Knaben ins Erwachsenenalter nicht bewältigt haben. Das wäre an sich noch nicht so tragisch. Leider aber gelang es Dunn und seinen Leuten, diese Entwicklungsstörung mit dem Sendungsformat „Jack Ass“, zu deutsch „Hans Arsch“ sehr erfolgreich zu vermarkten, wie sich an dem nunmehr zu Schrott gefahrenen Porsche ablesen lässt. Die Zielgruppe waren zumeist pubertierende Knaben, dümmliche Mädchen und Leute, die, wie Dunn selbst, auch als adulte Menschen noch immer auf dem Niveau eines Vierzehnjährigen herumdümpeln. Genau diese Canaillen aber fühlten sich durch die Stilisierung ihres Unverstandes und der daraus resultierenden Probleme mit der Gesellschaft in einem Maße bestätigt, dass ihre Motivation reifer zu werden gegen Null zu tendieren begann. Der ganze geistlose Unfug, der ihnen von „Jack Ass“ vorgelebt wurde, fand seine potenzierte Entsprechung auf den Straßen dieser Welt, zum Schrecken und zur Plage zivilisierter Bürger. "Jack Ass" trägt einen großen Teil zur moralischen und asozialen Verrohung und gefährlichen Selbstüberschätzung Heranwachsender bei, weswegen wir den Machern dieses Schundes vor die Füße spucken! Wir sind keine Puritaner, sondern lebenslustige Gesellen, jedem geistvollen Scherz von Herzen zugetan. Das aber ist unterste Schublade. Das ist gefährlich. Das ist kriminell!
Am verachtenswertesten aber muss die Zelebrierung des Irrsinns denen erschienen sein, die nicht wissen, wie sie das Brot für den nächsten Tag beschaffen können. Dekadente Rotzlöffel riskieren materielle Werte und ihre Gesundheit nur zum Spaß und um andere zu unterhalten. Für den Fischer von der Küste El Salvadors oder Manilas ist der tägliche Kampf mit dem Ozean ein Stunt für ein paar Peseten. Doch selbst wenn es ihm gelingt, seine Tochter über die ersten Jahre zu bringen, eine Ausbildung kann er ihr von den paar angelandeten Sardinen nicht finanzieren. Wenn sie vierzehn ist, muss sie aus dem Haus. Wovon wird sie leben? Na, von Prostitution natürlich, in den Favelas von Sao Paulo oder Nairobis. Auch ein täglicher, allzu oft unfreiwilliger Stunt. Nicht mal eben so aus Jux und Dallerei. Die blauen Flecke, ausgeschlagenen Zähne und ausgerenkten Arme von unzufriedenen oder zahlungsunwilligen Freiern versichert niemand und nimmt dem Mädchen erheblich die Chancen, auch am nächsten Tag noch erfolgreich auf dem Strich seine Dienste zu offerieren. Weder ihre obligatorische HIV-Infektion noch den Tripper behandelt irgendein Krankenhaus, nicht einmal das Cedars-Sinai. Ja, hätten ihr Vater und sie auch nur einen winzigen Bruchteil dessen zur Verfügung gehabt, was „Jack Ass“ global an einem Tage einspielte... Die Dinge lägen anders.
Was mag sich jener Fischer denken, wenn er diese irren Wohlstandsknaben im Fernsehen sieht, deren einziges Verdienst darin besteht, in einem der reichsten Länder der Welt geboren zu sein.
Hol sie der Teufel!
Zwei von ihnen hat der Herr der Hölle nun für sich reklamiert. Schade ist es nur um das teure Automobil. Hätte man das zu Geld machen können, die kleine Juanita müsste sich jetzt nicht von widerlich stinkenden Kerlen für ein paar Centavos durchvögeln lassen, sondern könnte statt dessen auf einer Universität Jura, Wirtschaftswissenschaften, Medizin oder Archäologie studieren. Den Verstand hätte sie – nur eben das Geld – das hat sie nicht. Das haben solche saudummen Hans Ärsche wie Ryan Dunn. Sie haben es ergattert von Millionen kleiner und großer Idioten, die auch mit ihrem Leben nichts Besseres anzufangen wissen, als gefährlichen und völlig sinnlosen Blödsinn zu treiben. Das ist das Wesen des Nackten Affen, das sich jedes mal dort manifestiert, wo der Nackte Affe in seinen Möglichkeiten entfesselt wird.
Halbstarke Männchen wie Dunn bedienen die niedrigsten Triebe – dafür hat Allah die Menschen nicht erschaffen. Verhängte der Großmufti von Kairo also eine Fatwa über Leute wie Ryan Dunn und die Gesellschaft, die solche Typen Schaden anrichten lässt, so sind wir die letzten, die dem ruhigen Gewissens widersprechen könnten.
Doch Kairo brauchte sich in diesem Falle nicht bemühen. Die nächst höhere Instanz hat ihr Urteil gesprochen. Unser Kommentar: الحمد لله‎ (Alhamdulillah)!

20. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
23.06.2011