Baaks

zurück zur Stammseite "Persönlichkeiten"

 

Bach, Johann Sebastian

Bosch, Hieronymus

Claudius. Matthias

Dreckbeen

Erzbischof Wichmann von Seeburg, Erzbischof von Magdeburg

Eulenspiegel, Till

Friedrich der Große von Preußen

Friedrich Wilhelm I. von Preußen

Guenther, stud.med. Johann Christian

Gundling, Jacob Paul Freiherr von

Heine, Heinrich Dr. jur.

Hunold, Pfarrer Günther

Issa, Kobayashi Yataro

Iwan der Schreckliche

Katzentraum, Sabine

Kisch, Egon Erwin

Last, Jens Peter, Arzt

Lichtenberg, Georg Christoph

Mazarin, Jules

Münzer, Dr. Thomas

Nkone, Dr. med. Jeshua

Otto der Große

Panizza, Dr. Oskar

Peter der Große

Prophet, Ekkehard

Rattchen

Schischkin Iwan

Spinoza, Baruch

Sprogøe, Ove

Tucholsky, Kurt

Villon, Francois

Vivaldi, Antonio

Herr Jens-Peter Last, Arzt

bitte anklicken, um das Bild größer zu sehen
Der Arzt Jens-Peter Last (li) und sein Freund, der Schriftleiter des Preußischen Landboten, B. St. Fjøllfross

B. St. Fjøllfross
Am 31.Mai 1963 wurde das Haupt der Hanse, die stolze Travestadt Lübeck, um einen Sohn reicher. Und wenn ich reicher sage, dann ist das genauso gemeint. Allerdings trat die Bürgerschaft ihr kleines Juwel zwischenzeitlich an die Hauptstadt des Reiches ab, die sich dann über einige Jahre hinweg alle Mühe gab, dem Rohdiamanten einen rechten Schliff zu verpassen. Und geschliffen hat man ihn – das kann ich Ihnen sagen! Dann aber wurden ein kluger Chef und ein ebenfalls kenntnisreicher Oberarzt auf die Preciose aufmerksam und griffen zu. Seitdem darf sich die altmärkische Kleinstadt Gardelegen über ein Schnäppchen freuen, wie es gewiß nicht alltäglich gehandelt wird.
Mit einundvierzig Jahren erst hielt Herr Last das Diplom in der Hand, welches ihn in den Ärztestand aufnahm. Über eine kleine Strecke dieses mühsamen Weges durften wir ihn, der uns ein sehr enger Herzensfreund wurde, begleiten.
Ich glaube schon einschätzen zu können, wie hart dieser Marsch für ihn war. Bin ich doch selbst ein emeritierter Studiosus medicinae. Auch ich stand einst vor der Aufgabe, das Studium ohne jegliche Unterstützung beenden zu müssen, weil mich Fehlentscheidungen, Prioritätsverkennungen und unverzeihliche Verzögerungen im Studienablauf von jeglichen Subsidien abschnitten. Was sich da vor Einem erhob, das werden alle Bergsteiger nachfühlen können, wenn ich die Eigernordwand nenne. Das Physikum alleine war unter diesen Bedingungen ein nur unter brachialen Bedingungen zu bewältigender Überhang.
Ich warf mein Seilzeug entnervt hin und begann, kleinere Brötchen zu backen. Für das Kloster Lehnin, dem ich entstamme, habe ich damit nicht eben Ehre eingelegt. Als die dortigen frommen Brüder nach dem erfolgreichen Attentat auf ihren ersten Abt Siebold um 1185 n.Chr. auskneifen wollten, stellte sich ihnen die Gottesmutter in den Weg und rief: „Reddeatis, nihil deerit vobis!“ (Für alle Nichtlateiner: Kehrt um, es soll euch an nichts mehr fehlen!) Alle folgten ihrem Befehl und machten sich wieder an das unsäglich harte Werk ihres Auftrags. Außer meine Wenigkeit. Ich schlug mich in die Büsche, zeigte der Schutzpatronin einen Piepmatz und verduftete. Für mich aber kam dieser Mann, von dem hier die Rede ist. Mein damaliger Kommilitone Jens-Peter Last nahm die Herausforderung an. Er überwand den Eigernordwandüberhang, er trotzte allen Widrigkeiten, bitterster Armut und Einschränkung und kämpfte sich bis auf den Gipfel. Wenn die Not am größten war, griffen ihm gute Freunde etwas unter die Arme und zogen auch schon mal kräftig am Seil. Merke: Gute Menschen sollten ein Gottgegebenes Anrecht auf gute Freunde haben!
Doch die Hauptlast bewältigte er selbst. Und wo er hinkam, da waren die Menschen angetan von ihm und seinem Auftreten. Sich seiner selbst wohl bewußt, wird man keine Spur von Arroganz an ihm finden. Interessiert an Allem und aufgeschlossen und neugierig, dabei von hanseatisch vornehmer Zurückhaltung, und doch ein lustiger und freundlicher Charakter – und, davon bin ich zutiefst überzeugt – auch ein durchaus fähiger Handwerker.
Zu diesem Schluß muß wohl auch sein Chef gelangt sein. Denn, einen Monat vor Beendigung der regulären Probezeit, verkündete er seinem neugewonnenen Mitarbeiter, der nur um weniges jünger als er selbst ist, daß er ihn gern behielte und für seine weitere Ausbildung zum Facharzt Sorge tragen wolle.
Gibt schon die Weitsicht zu Bewunderung Anlaß, die diesen Chefarzt schon beim Bewerbungsgespräch des damals einundvierzigjährigen Aspiranten dessen Qualitäten erkennen ließ, so ist diese großartige Nachricht dem gesamten Landboten einen donnernden Applaus wert. Rotkäppchen halbtrocken heißt der Sekt, mit dem wir auf Ihr Wohl anstoßen, lieber Herr Chefarzt Dr. Falkenberg; darauf, daß Sie engstirnigen Personalchefs landauf landab eine Lektion erteilen und nicht zuletzt auf einen echten Sohn des Hippokrates, des Galen und unseres medizinischen Allvaters Theophrast Bombast von Hohenheim, genannt der Paracelsus. Wir erheben unser Glas auf einen Durchhalter, einen Nieaufgeber, einen Freund von Format, auf den wir stolz sind. Auf Dich, Jens-Peter, Sohn Lübecks, Chirurgus! Und wir rufen Dir zu:


„NIHIL DEERIT TVVM!“

B.St.Fjøllfross
Kotofeij Kryisowitsch Bajun
Sabine R. Katzentraum
Scholcher M. Druckepennig
Akinokawa Michi san
Jules-Francois Savinien Lemarcou
Miquele Barbagrigia
Michael L. Hübner

P 1. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2005