Unsere Antwort auf die Judenhetze
          B. St. Fjøllfross
            Vor einigen Tagen erreichte 
            den Landboten ein Brief mit der Aufforderung, diesen vervielfältigt 
            an die Leserschaft weiterzuleiten. Der Landbote legte dieses Schreiben 
            umgehend zu den Akten in den Giftschrank. Warum? Das Pamphlet vertrat 
            die Ansicht, daß das Weltjudentum – Sie erinnern sich 
            dieses Ausdrucks aus der nationalsozialistischen Propaganda – 
            wieder einmal an der Misere des deutschen Volkes, seiner Massenarbeitslosigkeit 
            und seiner Überschuldung schuldig sei.
            Der Preußische Landbote ist ein preußisches Blatt. Preußen 
            ist nach unserer Auffassung ein Gralshüter der Toleranz. Aber 
            hier hört jegliche Toleranz definitiv auf!
            Wir rufen auch nicht zur Toleranz gegenüber den Juden auf. Denn 
            das würde keinen Sinn machen; sowenig es sinnvoll wäre, 
            daß ein menschlicher Körper seine Organe wie Herz, Lunge, 
            Leber toleriert. Er wäre ohne diese Organe schlicht nicht lebensfähig. 
            Und dieses Beispiel trifft die Materie im Kern: Der Nationalsozialismus 
            hat nicht nur den Juden, die seit Jahrhunderten integraler Bestandteil 
            des deutschen Volkes sind, irreversiblen und unermeßlichen Schaden 
            getan. Auch Deutschland blutete durch diesen Akt barbarischster Selbstverstümmelung 
            gräßlich aus. Der Verlust an Geist, Kultur und Wissenschaft 
            war so enorm, daß sich dieses Volk davon in tausend Jahren nicht 
            erholen wird. 
            Nach dem Kriege wurde die einstig progressivste Nation der Welt, Deutschland, 
            zum kriecherischen Aftervasallen der U.S.A. Und wenn man genau hinsieht, 
            dann erkennt man die Gründe für diese Degeneration: Man 
            findet in den Nachkriegsjahren unendlich viel geistiges und reales 
            Kapital in eben diesen U.S.A. wieder, dessen Träger und Besitzer 
            vor allem deutsche Juden waren, die von den dümmlichen Nazis 
            in deren heillosem Wahn vertrieben wurden. Von denen, die ermordet 
            wurden, ganz zu schweigen.
            Und nun zu dem Vorwurf, daß jüdisches Kapital die Welt 
            bedrohe: Wer oder was hält denn die Hetzer davon ab, selbst eine 
            Bank zu gründen und Sally Rothschild geschäftlich zu übertrumpfen? 
            Ich sag’s Ihnen: ihre Insuffizienz und ihr Unvermögen. 
            Damit werden diese Leute nicht fertig. Ihre einzige Antwort ist der 
            Schrei nach Auschwitz, das es ja nach ihren eigenen Angaben nie gab. 
            Notabene: Die Nazis wollen das wiederhaben, dessen Existenz sie ableugnen. 
            Ein kleiner intellektueller Widerspruch, der aber einen gestandenen 
            Nazi nicht beunruhigen muß: Seit wann hätte Nationalsozialismus 
            etwas mit Intellekt zu tun? Es ist im Gegenteil der Schrei des dumpfen 
            Pöbels, des Mobs, der Canaille, die nicht mithalten kann und 
            deshalb zu brutaler Gewalt greift.
            Wie soll der Kampf gegen das Weltjudentum denn aussehen? Will man 
            wieder Synagogen anstecken, Juden lynchen und die Scheiben der Bankgebäude 
            von Rothschild und Oppenheimer einwerfen? Das sind die Lösungsstrategien, 
            die dem Geisteshorizont so stupender Leute wie den Nationalsozialisten 
            entsprechen: An Primitivität und Sinnlosigkeit nicht mehr zu 
            überbieten.
            Wenn einer von diesen armen Irren auch nur ansatzweise glaubte, ein 
            preußisches Blatt, ja Preußen selbst ließe sich 
            vor diesen erbärmlichen Karren spannen, dann beweist das nur 
            den völlig gestörten Realitätssinn dieser Kranken. 
            
            Wir antworten mit den Worten unseres Großen Königs Friedrich: 
            „Galgen und Rad bessern solche Narren nicht. Man soll sie in 
            ein Tollhaus geben und dort vernünftig und menschlich behandeln.“