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Wahl in Meckelnburg - Vorpommern

oder "Eisberg voraus!"

B. St. Fjøllfross
Machenow op'm Sande. Man kann es weg diskutieren, schön reden, negieren, nicht wahrhaben wollen – es ist egal – das Ergebnis steht fest – und verdammt vorhersehbar war es auch: Die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern war eine fürchterliche Klatsche für die Regierung und ihre desaströse Flüchtlingspolitik.

Der gemeine Wessi sinniert über das Phänomen, dass in MVP nun doch aber so wenige Flüchtlinge ansässig wären – ja, um Himmels willen, wat rejen denn nu di Bur'n von't platte Land sik över die Utlänners up? Wo dok man jo keene nich do sin? Ja, warum nur?

Einmal mehr stellt der gemeine Wessi unter Beweis, dass er vom Osten nix, aber auch gar nix versteht.

Wäre der gemeine Wessi schlau, dann nähme er die sensible ostelbische Seele als Indikator, als Thermostaten, als entscheidendes Messgerät einer Volks-BMSR (Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik). Denn die Mecklenburger und Vorpommern haben nicht der AfD einen kräftigen Zugewinn verpasst, weil in MVP die Sonne fünfzig Jahre später untergeht oder weil sich in der abgeschiedenen Weite des Nordens nur mal lauter Idioten angesiedelt haben, denen die ländliche Inzucht das Hirn aufgeweicht hat.

Es ist die sture, abgehobene Arroganz der Berliner Regierung unter der sozialisierten Brandenburgerin Dr. Angela Merkel, die das Land mit einer schier abenteuerlichen Politik in eine Zerrissenheitskrise nie dagewesenen Ausmaßes geführt hat.

Hier eine von der deutschen Industrie gnädig durchgewunkene Aufnahme von einer Millionen Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt – dort eine komplette Vertuschung der wahren Ursachen dieser Krisen.

Warum winkt die deutsche Wirtschaft diese ungebremste Flüchtlingslawine durch? Weil sie die Zugeständnisse an die deutschen Arbeiter leid ist, die sie zu den Tagen machte, als man an der Nahtstelle zweier Blöcke noch die Beweislast trug, dass das kapitalistische das menschenfreundlichere System sei. Ja, auch die Geburtenrate ging in dem steinreichen Deutschland in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurück. Das entspricht ja einer Gesetzmäßigkeit, die da besagt, dass die Leute, je ärmer sie sind, desto mehr Kinder in die Welt setzen, in der Hoffnung, das ein oder andere möge überleben, um den Eltern das Alter abzusichern. In reichen, dem Egozentrismus verpflichteten Gesellschaften kosten Kinder nur Geld und stehen der Karriere im Wege. Aber viel lukrativer ist die Aussicht, mit den devoten Zuzüglern, die dankbar sind, mit dem Leben davon gekommen zu sein, Arbeitsverträge abzuschließen, mit denen man die deutschen Arbeitnehmer erpressen oder in die Wüste schicken kann, aus der die Flüchtlinge geradewegs kommen.

Und dem beugt sich selbstredend diese „knallharte“ Kanzlerin. Sie kann Spitzenpolitiker an ihrer Seite weg beißen – aber an deutschen Wirtschaftskapitänen scheitert sie genauso, wie seinerzeit Bonze Schröder. Und das weiß sie auch. Nicht umsonst ist die Augsburger Puppenkiste im deutschen Fernsehen nicht mehr übermäßig präsent. Assoziationen könnten sich da auftun … Gott bewahre!

Der zweite und noch gewichtigere Fakt, der dem doofen deutschen Michel nicht zugemutet werden soll, ist der Umstand, dass sich Rüstungsindustrielle und Globalstrategen in Deutschland, Westeuropa und allen voran in den U.S.A. an Konflikten dumm und dämlich verdienen, welche dann folgerichtig Flüchtlinge produzieren. Natürlich lassen sich die Rüstungskonzerne und ihre Lobbyisten das Ihrige nicht schmälern, indem sie für die heimat- und erwerbslosen Menschen, die auf ihr Konto gehen, auch noch Verantwortung übernähmen! Das wäre ja des Teufels! Solche Kollateralschäden werden, wie auch Bankenpleiten, hübsch traditionell auf die Masse der Steuerzahler abgewälzt. Gewinne werden privatisiert, Verluste, gleich welcher Art, sozialisiert! Amen! So war das immer und so wird das immer sein.

Aber das wird natürlich nicht laut ausgesprochen. Es ist schon in Ordnung, dass sich die Konflikte an den jungen Muselmännern entzünden, die mit den hiesigen Gepflogenheiten nicht umgehen können und wollen. Oder an den Familien, die hier rotzfrech Ansprüche stellen, wohl wissend, dass die weltfremden Volksvertreter des doofen Michels diese in liebedienerischer Weise zu erfüllen suchen.

Und Michel platzt der Kragen! Der Schwenk der zunächst nur europafeindlichen AfD zu einem protofaschistischen Sammelbecken frustrierter Kürbisköpfe aller Couleur war so absehbar wie das Ergebnis der Rechenaufgabe 1 +1 = 2. Actio est reactio ist seit Newton die lex tertia. Aber das kam bei einigen halbgebildeten Volksvertretern noch nicht an. Wann auch sollten sie sich um Bildung kümmern? Den Mitbewerber um das Mandat auszustechen, bindet bereits alle verfügbaren intellektuellen Kräfte!

Aber das ist nicht das einzige Grundgesetz, welches die Kanzlerin in völliger geistiger Umnachtung verletzte. Theophrast Bombast von Hohenheim, genannt der Paracelsus, lehrte: Dosis facit venenum! Dieses Prinzip verletzt niemand ungestraft.

An der Sturheit und dem debilen Kuschen vor den in dieser Republik wirklich Mächtigen wird die deutsche Demokratie ein weiteres Mal zugrunde gehen. Selbst eine deutsche Diktatur, die des Proletariats nämlich, scheiterte grandios an ähnlicher Verblendung. Eisberg voraus? Scheiß drauf! Volle Kraft voraus! Wollen doch mal sehen … Wetten, dass der Eisberg noch lustig oben schwimmt, während die dritte deutsche Titanic fünf Kilometer tiefer abermals zu einem Paradies für Tiefseekreaturen wird?

Ringsumher zerbröselt das wertvollste europäische Projekt seit Menschengedenken: Europa selbst. Aber das ist in Berlin kein Anlass zur Besorgnis. Die Idiotenfänger von rechts außen rapen ihre reiche Ernte ein – kein Problem! Frau Merkel, die SPD und die Grünen halten an ihrem Wahnsinn fest – sie, weil sie an der Strippe des deutschen und internationalen Kapitals tanzt, letztere, weil sie in all ihrem vollgefressenen Idealismus ihre rosarote Brille nicht mehr von den roten und grünen Nasen runter bekommen!

Das Erwachen wird brutal! So oder so. Aber was soll's! Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.

25. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
12.09.2016