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Weiß-blaue Amigos
Zur Affäre Gerorg Schmid

Don M. Barbagrigia
Sie san schon an uriges Völkchen, deana Bajuwaren. Mit so oan neimodischen Schmarrn wie a Demokratie kenn die doch gor nix anfangen. Der Feidalismus – jo mei, dös liegt ihnen und wenn der Pfarrer am Wahlsonntagmorgen von der Kanzel herab predigt, dass das Kreizl am Mittag bei deana CSU zu mochen ist, dann mochens dös olle halt – damit's seelich werden und dermaleinst zum Herrgot in Himmel 'nei kommen, der so aussieht wie Franz Josef Strauß und a tüchtige Maß Erdinger stemmen tuat.

Was Amigos san, dös wissens net. Irgendetwas von die Kruzitürken und Saupreißen. Aber wie man als Lokalpolitiker dös eigene Weiberl oder den Spezi ins Büro holt und fürstlich teilhaben lasst an denen spätfeudalen Pfründen – dös wissen's schoo!

Der Schmid Georg, Fraktionsvorsitzender der Landtags-CSU, ist ja nur einer von den vielen, vielen. Wos hackt's nu auf dem so rum, Buam? Dös er sein Weib mit 5.000 monatlichen Euro für einen Sekretätinnenposten gelinde gesagt etwas überzahlte, wo doch andere Sekretärinnen aufs Amt rennen müssen um „aufzustocken“?

Das wäre ja alles vielleicht noch nicht das entscheidende Problem. Zu brennen fongt die Sach' an, wenn der Schmidi Schorsch sei'm Weiberl den Zaster net von seinem eigenen Gehalt zohlt, sondern dös den Steuerzahler mochen lasst. Da schlag' doch das preußische Donnerwetter drein.

Dieser Vorgang gestattet einen tiefen Blick in die undemokratische und spätfeudale Versorgungsmentalität der deutschen Hinterwäldler. Die Kinder müssen brav in den Gottesdienst und zu jeder Prozession latschen – was die Kirche des armen Galiläers zu einem folkloristischen Trachtenverein degradiert – und die Alten hängen sich notdürftig ein demokratisches Mäntelchen über, was ihnen so gar nicht passen will und an ihnen noch alberner aussieht als ihre Krachledernen.

Uns aber bestärkt es nur in dem festen Vorhaben, dem Kreml einen Gebietstausch vorzuschlagen: den russischen Teil Preußens gegen das Land unter dem Blau-Weißen Himmel. Keenichsberch in Preißen lag uns schon immer näher als München. Die Russen könnten mit den Hallodris noch ein bißchen Geld in China, Japan, Korea und den U.S.A. verdienen und wir kämen endlich wieder visafrei in ein Land, in dem Gott wirklich zuhause ist. Woher wir das wissen? Na – in Keenichsberch und Umgebung mag ja momentan noch die Russenmafia präsent sein, aber definitiv keine – CSU!

23. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
29.04.2013