Baaks

zurück zum Landboten

 

Maske runter - Gauner läuft Amok
U.S.A. und ihre Satrapen drehen durch

Don M. Barbagrigia
Es gibt auf der Welt nur wenige Verbrecher, die sich gerne als Verbrecher bezeichnen lassen. Man kennt das zur Genüge. Die U. S. A. beispielsweise noch als Rechtsstaat und Hort der Freiheit zu rühmen, kommt einem wohl nur noch in den Sinn, wenn man bis zum Halskragen im Hintern dieser Nation steckt.

Es ist schön, wenn der Internationale Gerichtshof (IGH) im Haag Recht über kriminelle Staatsoberhäupter spricht. Solange er aber nur entwaffnete Strolche besiegter Länder aus den hintersten Reihen der Völkergemeinschaft vor seine Schranken zitiert, dabei aber die machtvollen Lumpen ungeschoren lässt, die unter anderem in Washington fest im Sattel sitzen, ist der IGH keine ernstzunehmende Instanz. Er bestätigt nur das alte deutsche Sprichwort: Die kleinen Dieb' man henken tut - vor großen lupft man ab den Hut! Jeder amerikanische Politiker, der seine Finger in den Affären Vietnams, des Kongos, des Irak, Somalias... hatte, meritiert eine Anklage in den Niederlanden.

Die von den U. S. A. ausgebeutete und geplünderte Dritte Welt empörte sich verständlicher Weise. Ja, großer Gott – hat Hollywood dieses Szenario mit seinem Krieg-der-Sterne-Epos nicht sattsam durchgespielt?

Die radikalsten Kräfte aus den geschundenen Gegenden des Globus artikulierten sich mit jenem grauenvollen Angriff auf die Vereinigten Staaten am 11. September 2001. Was an diesem Tage geschah, ist nicht zu entschuldigen. Verkennen lässt sich aber auch nicht, dass bis auf die nackte Haut beraubte und gedemütigte Bettler kaum eine andere Möglichkeit besitzen, ein Fanal gegen einen technologisch hochgerüsteten Gegner zu setzen.

Schon am 12. September begannen die amerikanischen Finanz-Terroristen in paranoider Manier Amok zu laufen. Die wahren Gründe für die ihnen bezeigte Feindseligkeit zu analysieren und an dieser Stelle ernsthaft anzusetzen, fiel ihnen nicht im Traume ein. Blöd war nur, dass die Attacken vom 11. September deutlich erwiesen hatten, wie wenig die Billionen investierten Rüstungsdollar über Nacht noch wert waren. Gegen einen asymmetrisch und heimtückisch kämpfenden Feind helfen keine Panzer, Raketen, Satelliten, Flugzeugträger oder gar Atombomben.

Ach, die schöne englische Sprache kennt so blumige Ausdrücke für das, was nun in den Machtzentren der Nordamerikaner geschah: „They turned ballistic“, „they went monkey“... mit einem Wort, sie drehten völlig frei und ließen die seit Jahren kaum mehr überzeugende Maske der Rechtsstaatlichkeit an allen Fronten fallen. Der 2001 ratifizierte Patriot Act katapultierte elementare Grundrechte ins Nirvana – in Guantanamo brauchten sie gar nicht erst abgeschafft werden: dort hatten sie nie existiert. Die horrible Vision eines protofaschistischen Überwachungsstaates auf dem nordamerikanischen Kontinent begann an Kontur zu gewinnen.

Die an ihrer Hauptschlagader getroffenen Finanzmagnaten und Kapitalisten forcierten das Spionage- und Überwachungswesen im „Gottes eigenem Lande“ auf Teufel komm' raus. Am Ende kannten die Amerikaner keine Verwandten und Freunde mehr, wie die Enthüllungen des Eddie Snowden zeigten. Sie bespitzelten gar die deutsche Bundeskanzlerin. Klasse! Geschieht der Berliner Regierung ganz recht. Seit dem Mauerbau war klar: Wer solche „Freunde“ wie die Amerikaner hat, der braucht keine Feinde mehr. Die Schergen des ostdeutschen Ministeriums für Staatssicherheit werden vor Neid erblassen. Wie das „freieste Land der Welt“, „home of the brave“, sein Spitzelhandwerk betreibt, degradiert die vom nackten Verfolgungswahn gepeitschten Schnüffler Mielkes zu armseligen Dilettanten.

Interessant dabei ist, dass die Europäer ihren transatlantischen „Verbündeten“ weitestgehend Wirtschaftsspionage unterstellen. Ja, um Himmels Willen – ihr Altwelt-Torfköpfe: Wer sitzt denn in Washington an den Schalthebeln der Macht? Der Präsident? Man lacht sich tot! Seit Bush jr. weiß jeder Idiot, dass man auch billig einen dressierten Affen ins Oval Office verfrachten könnte. Die Wall Street sagt an, was auf dem Globus läuft. Sie und niemand anderes!

Spätestens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war sonnenklar, dass die Amerikaner allein nichts auf die Reihe bekommen. Stets und immer müssen sie auf dem ganzen Globus Rohstoffe stehlen gehen. Der wichtigste Rohstoff ist Grips – aber selbst hinsichtlich dessen verfügen sie über keine nennenswerten Ressourcen. Mit einer deutschen Rakete kamen sie auf den Mond... Egal. Fakt ist, der Krieg ist zu Ende. Die Nazis sind von den Russen ausradiert worden. Es besteht für keinen deutschen Bildungsbürger mit jüdischen Wurzeln mehr ein zwingender Grund, nach Übersee zu flüchten und auch keine SS-Ingenieure lassen sich mehr in die U. S. A. entführen. Woher also nehmen? Denn am Ball bleiben muss das hochgerüstete und überschuldete Land. Die Chinesen machen ernst und sind dabei, die U.S.A. respektlos vom ersten Platz herunterzuschubsen und in die Bedeutungslosigkeit abzudrängen.

Also spionieren, was das Zeug hält. Natürlich im Dienste der „Freiheit“ und der „nationalen Sicherheit“. Man hält sich mittlerweile röchelnd den Wanst vor Lachen. Die Freiheit gibt es, wie wir feststellten, seit langem nicht mehr und die nationale Sicherheit ist wohl über kurz oder lang zumindest für die Welt nicht mehr von Belang, ganz einfach, weil die Vereinigten Staaten von Amerika bald wieder dort angekommen sind, wo sie vor dem ersten Weltkrieg waren – hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen.

Es spricht in der Tat viel für den Vorwurf der Wirtschaftsspitzelei. Und Ed Snowden bläst in sein Petze-Pfeifchen, dass die zarten Flötentöne in den Ohren des politischen Washington einen heulenden Orkan generieren. Die Enthüllungen sind an Peinlichkeit für Uncle Sam nicht mehr zu überbieten. Da wurde der prüdeste Moralapostel auf Gottes weiter Erde beim Onanieren erwischt! Der politische Flurschaden und der Vertrauensverlust sind ungeheuerlich, die Boni der Vergangenheit restlos verbraucht. Wer jetzt noch in Deutschland den U. S. A. das Wort redet, muss sich gefallen lassen, dass man ernsthaft an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifelt. So dämlich kann man einfach nicht mehr sein!

Der Weißkopfadler unterdessen schnaubt vor Wut. Nun trampelt er die Reste des leutseligen und demokratisch-rechtsstaatlichen Scheins in den internationalen Dreck. Snowdens Pass wird ohne gerichtliche Verurteilung ungültig gemacht – der Mann wird also nicht nur vorverurteilt, was die bezeichnende Manier hinterwäldlerischer Diktatoren ist, er wird darüber hinaus quasi ausgebürgert. Oh – wie hatte man sich doch seinerzeit in der Biermann-Affäre das Maul zerrissen! Man geht sogar noch weiter und spuckt auf alle heiligen Gesetze der Diplomatie: Die bolivianische Präsidentenmaschine mit dem Staatschef des Andenlandes an Bord bekam von den Franzosen keine Überflug- und von den Portugiesen keine Tankerlaubnis. Die Aftervasallen Uncle Sams vermuteten Snowden an Bord und zwangen die Maschine in Wien zur Landung. Das ist eine Ungeheuerlichkeit allerersten Ranges! Nachdem festgestellt worden war, dass der Gesuchte nicht an Bord war, distanzierte sich Österreich mit hilflosem Gestammel, die Franzosen und Portugiesen verlegten sich auf's blamable Lügen: Sie hätten nie... usw. Es ist einfach nur noch widerlich!

Das hätte man sich mal mit der Air Force One erlauben sollen! Was da los gewesen wäre! Kaum auszudenken! Aber mit einem kleinen Andenland lässt sich das ja problemlos ins Werk setzen! Seine Exzellenz Präsident Evo Morales hat absolut recht: Ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt mit unbescholtenem Ruf ist auf Veranlassung der U. S. A. oder zumindest in vorauseilendem Gehorsam durch deren europäische Lakaien in Geiselhaft genommen worden. Ein Tabu-, ein Dammbruch, ein Irrsinn von verrückt gewordenen Entscheidungsträgern. Eine angemessene Entschuldigung könnte nur in einem völligen Erlass aller Verbindlichkeiten bestehen, die Bolivien diesen Kanaillen gegenüber möglicherweise haben könnte.

Was aber dieses diplomatische Desaster selbst betrifft: Nun gut, wer von den angeberischen westfränkischen Vettern Charakter erwartet hätte, ist selbst dran schuld. Die haben in Paris nicht mehr Kreuz als ihre traurigen Polit-Kollegen in Berlin – nur eben das ewig größere Maul. Und dass die große Zeit Heinrichs des Seefahrers rund um Lissabon lange vorbei ist – Schwamm drüber! Wenn Portugal nicht mehr anders von sich Reden machen kann, als mit Überschuldung und Speichelleckerei, dann ist es keine seriöse Erwähnung mehr wert.
Aber es hat alles auch sein Gutes. Die letzten Fassaden sind restlos in sich zusammengestürzt. Der Lack ist ab, der Glanz verblichen. Man weiß jetzt, was man noch von den U. S. A. halten kann – nämlich nichts – und was man sich noch von der Grande Nation erhoffen darf – noch weniger!

Amoklaufende Verbrecher und Groß-Kriminelle im Nadelstreifen am anderen Ufer des Großen Teichs und hilflose Kriecher diesseits – Herr Liebermann, wie war das noch gleich: Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte? Ja, genau! Mehr kann man dazu nicht mehr sagen. Außer vielleicht: Happy Fourth of July - Day of Independence!

23. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
04.07.2013