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Zauberhaftes Land im Süden
Bibliothek der Fachhochschule zeigt Ausstellung zu Namibia


Die erste Sekretärin der Namibischen Botschaft in Berlin, Ms. Helena Eiseb, Andreas Herbig und Namibia-Expertin Britt Gappa aus Wurzen begleiten die Austellungseröffnung.

Michael L. Hübner
„Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrem Wagen durch die Wüste Namib. Da steht eine Tankstelle mitten im Nirgendwo und ein kohlrabenschwarzer Tankwart kommt auf sie zu, lächelt Sie an und fragt: „Volltanken?““ Prof. Dr. Reiner Creutzburg vom Fachbereich Informatik der Fachhochschule Brandenburg (FHB) berichtet noch heute begeistert von diesem Erlebnis. „Der Mann konnte doch eigentlich gar nicht wissen, wer wir waren... „ So etwas begegnet Reisenden in Windhoek, in Walvis Bay, in Swakopmund. Was Wunder! Vor einhundert Jahren galt dort die Amtssprache Deutsch. Kein Land Afrikas dürfte dem historisch bewussten Deutschen so nahe stehen wie Namibia, denn damals nannte man diese ehemalige Kolonie noch Deutsch-Südwest. Wenn auch der verlorene Erste Weltkrieg verhinderte, dass das Reich in seinen "Schutzgebieten" eine Schuld von ähnlichen Dimensionen auf sich laden konnte, wie beispielsweise die Briten oder Belgier in ihren Territorien – schwere Hypotheken jedoch lasten seit der Schlacht am Waterberg auch auf den Deutschen. In den dreißig Jahren ihrer Herrschaft in Südwestafrika aber brachten sie auch Neuerungen und Kulturleistungen, von denen das Land mit der ältesten Wüste der Welt noch heute profitiert. Diese gemeinsame Geschichte begründet ein besonderes Verhältnis zwischen Berlin und Windhoek, das nun auch in einer 39 Schautafeln umfassenden Ausstellung im Foyer der FHB-Bibliothek in der Magdeburger Straße gewürdigt wird. Gezeigt wird alles, was das Land charakterisiert: Wirtschaft, Geologie, Geographie, Flora und Fauna, Politik, Kultur, Geschichte...Eröffnet wurde diese besondere Exhibition im Beisein der hochrangigen namibischen Diplomatin und Schönheitskönigin Ms. Helena Eiseb, des Mitglieds im erweiterten Vorstand der Deutsch-Namibischen Gesellschaft e. V., Andreas Herbig, und den Gastgebern der Veranstaltung. Chefbibliothekarin Dr. Birgit Zänker, FHB-Altpräsident Prof. Dr. Rainer Janisch und der gegenwärtige Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter unterstrichen mit ihrer Beteiligung den Stellenwert, den die FHB dem Projekt beimisst. Immerhin war es Prof. Janisch, der für seinen Wissenschaftsstandort 2005 die ersten Kontakte nach Namibia anbahnte. Ziel sei es nicht nur, deutsche Studenten zu Auslandssemestern in Namibia zu bewegen, sondern auch namibische Studierende an deutsche Hochschulen zu holen. Was das Land nämlich am dringendsten bräuchte, sei eine funktionierende Bildungslandschaft. Dazu könnten die alten Bindungen, von jeglichem postkolonialen Ballast befreit, erheblich beitragen. Denn die 20.000 deutschsprechenden Namibier verfügten über einen erheblichen und geachteten Einfluss in der Gesellschaft und könnten somit quasi eine Brückenfunktion übernehmen. In Windhoek erscheint schließlich auch die mit einer 5.000er Tagesauflage einzige deutschsprachige Tageszeitung Afrikas – die Allgemeine Zeitung (AZ).


Namibia-Expertin Britt Gappa aus Wurzen entführt die Teilnehmer der Ausstellungseröffnung auf eine Diarundreise durch ein zauberhaftes Land.

Der Preußische Landbote findet es schäbig, dass sich die Bundesregierung als Rechtsnachfolgerin der Reichsregierung offensichtlich aus pekuniären Erwägungen heraus nicht zu einer klar formulierten und von einem hochrangigen Regierungsvertreter ausgedrückten Entschuldigung durchringen kann. Schecks lösen das Problem unseres Erachtens auch nur unzureichend. So regen wir an, mit den Völkern ehemaliger Kolonien Übereinkünfte zu treffen, die ihnen im Falle des entsprechenden Wunsches den Zugang zur bundesdeutschen Staatsangehörigkeit ebenso unbürokratisch ebnen, wie das seinerzeit gegenüber DDR-Bürgern, Ostpreußen, Schlesiern, Russlanddeutschen oder Rumäniendeutschen gehandhabt wurde. Sie hatten uns damals nicht eingeladen. Wir kamen zu ihnen und raubten sie aus. Nun sollen sie, die sie arm sind, zu uns kommen dürfen. Das nennen wir Wiedergutmachung. Bei den vergleichsweise Wenigen würde sich die Bundesregierung keinen Zacken aus der Krone brechen. Allein aber der Symbolcharakter wäre enorm bedeutungsschwer. Sie sind arm und sie brauchen unsere Hilfe. Scheckbuchdiplomatie aber demütigt. Gib einem Armen einen Fisch, lehren die Chinesen, und du ernährst ihn einen Tag. Gib ihm eine Angel und lehre in das Fischen und du ernährst ihn ein ganzes Leben. Mit den Namibiern in diesem Sinne unseren Fortschritt in echter Partnerschaft zu teilen, darin liegt die besondere deutsche Verantwortung für ein afrikanisches Land, dem wir für immer schicksalhaft verbunden bleiben.


Die erste Sekretärin der Namibischen Botschaft in Berlin, Ms. Helena Eiseb und Andreas Herbig von der Deutsch-Namibischen Gesellschaft eröffnen die Ausstellung in der Fachhochschulbibliothek.

21. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
12.01.2012