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Homs stirbt
Europa tut - nichts!

Don Miquele Brabagrigia
Assad ist ein krimineller Schwerverbrecher, ganz so wie sein Vater es gewesen ist. Er ist ein altorientalischer Despot in der mörderischen Tradition der assyrischen Gottkönige. Verglichen mit Baschar al Assad aber war Assurbanipal noch ein Vertreter der Hochkultur. All das ist sattsam bekannt und es tut jedem weh, der ein Herz für die geschundenen Syrer hat.
Die Europäische Union ist ein zahnloser Papiertiger. Und das tut jedem überzeugten Europäer weh.
Man mag über die US-Amerikaner denken, was man will. Aber eines muss man ihnen lassen: ¡El tío Sam se tiene gojones! Uncle Sam hat Eier! Die Yankees gehen rein. Nicht selten in einer überheblichen und arroganten Attitüde. Dann schießen sie aus der Hüfte. Was kostet die Welt? Egal, was sie kostet, man bezahlt in Dollars. Nach dem Euro wird aber bald kein Hahn mehr krähen, wenn sich die Dame Europa, die sich seit den Erfolgen von Maastricht nur noch den eigenen Nabel streichelt und sich Schönheitspflästerchen klebt, nicht bald auf ihre Kraft besinnt.In Libyen haben sich wenigstens die Engländer und die westfränkischen Vettern ein Herz gefasst und dem alten Großmachtstatus wieder Geltung verschafft. Das kleindeutsche Reich aber machte sich in Opas viel zu große Wehrmachtshosen und kniff. Sehr zum Unmut der Miteuropäer übrigens, die in den Deutschen mehr und mehr kleinmütige Krämerseelen zu sehen beginnen, die nicht mehr in der feldgrauen Trachtentruppe, sondern im Nadelstreifen antreten, um die unter dem Gröfaz angestrebten Hegemonialträume zu verwirklichen.
Homs blutet aus. Homs blutet aus!!! Verdammt noch mal! Homs blutet aus!!! Was macht die UNO? Sie scheitert an den Russen. Sie scheitert an China. Sie scheitert an ein paar Lumpen, die mit Waffen handeln. Was macht Europa? Europa schaut zu und sabbelt hilflos von Sanktionen und Menschenrechten. Ärzte foltern im Militärkrankenhaus von Homs mit Gummiknüppeln und Elektrokabeln.
Europa hat im Nahen Osten während der Kreuzzüge vor achthundert Jahren schwere Schuld auf sich geladen. Der Krak des Chevaliers erhebt sich in Syrien als ein stetes Mahnmal einer Zeit, da Europa noch mehr Mumm hatte als allen Beteiligten gut tat. Jetzt könnten die „Franken“, deren Untaten bei den Arabern noch immer in lebhafter Erinnerung sind, Wiedergutmachung leisten. Selbst die arabische Liga würde einer Intervention aufgeschlossen gegenüber stehen. Diese Wiedergutmachung wäre dazu angetan, alte Schuld aufzuheben und eine neue Beziehung zum Nahen Osten zu generieren, die ebenfalls durch die Jahrhunderte getragen würde. Diesmal aber in positiver Hinsicht. Die Syrer leiden unglaublich. Und die Europäer? Sie verpassen eine historische Chance. Die „Franken“, auf deren Konto das Massaker von Jerusalem geht, sehen nun zu. Das ist mindestens genauso schlimm. Denn der Massenmord von Zion ging auf ein fanatisch-religiöses Konto, die Zögerlichkeit von heute auf ein rein wirtschaftliches.
Und die Juden? Für Israel sieht's schlimm aus. Der Irre aus Teheran bastelt an der Bombe, in Kairo kommen unberechenbare Islamisten ans Ruder und was jenseits der Golan-Höhen passieren wird, weiß kein Aas. Sicher scheint nur. Baschars Zeit ist abgelaufen. Wenn es aber unter einem enormen Blutzoll gelungen ist, ihn zu stürzen – wer wird sich dann in Damaskus an die Schalthebel der Macht setzen? Das unendliche Morden wird die Syrer hart machen. Eignen sich hart gewordene Menschen zu konziliantem Ausgleich mit einem verhassten Nachbarn. Wehe, wehe Mütterchen Germania! Du hast den Juden gegenüber eine heilige Verpflichtung. Werden die Juden angegriffen, dann musst Du das Schwert ziehen, ob du das willst oder nicht. Dann ziehe es jetzt und verknüpfe hinter den diplomatischen Türen deinen Einsatz geschickt mit einer arabischen Sicherheitsgarantie für Israel! Aber zum Scheitan – mach endlich was! Homs blutet aus!!! Europa – rette die Syrer, rette dich selbst!

21. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
10.03.2012