Baaks

zurück zum Landboten

 

Innocence in Danger
Ein deutscher Kinderschutzverein schämt sich der deutschen Sprache

Den folgenden Brief schrieb der Preußische Landbote an Frau Stephanie zu Guttenberg, Ururenkelin des Eisernen Kanzlers und Vorsitzende des Kinderschutzvereins "Innocence in Danger":

 

Liebe Frau zu Guttenberg!

betrifft: innocent german language in danger

Warum heißt Ihr Verein, der in Köln, oder sollte ich sagen: in der CCAA beheimatet ist "Innocence in Danger"? Ist der Verein nur für Kinder aus dem anglophonen Raum tätig? Oder hat die Namensgebung eine geopolitische Ursache, deren Hintergründe mir noch nicht bewusst sind? Ich weiß, dass das Rheinland zu verschiedenen Zeiten französisch regiert wurde. Ist es jetzt eine englische Kolonie? Sind wir nun Angehörige des Commonwealth? Ich liebe die englische Sprache sehr, aber ich bedaure es zutiefst, dass die deutsche Sprache der Heimat selbst Leuten, die man mit Fug und Recht zum Bildungsbürgertum rechnen kann, peinlich zu sein scheint oder dass sie diese nicht mehr beherrschen und sie sich deshalb in den unpassenden Gebrauch des Englischen flüchten, das an dieser Stelle einfach nichts verloren hat. "Unschuld in Gefahr" wäre von Köln bis Frankfurt/Oder auch ein guter Name gewesen. Wenn die Amerikaner nicht im letzten Augenblick in den Zweiten Weltkrieg eingegriffen hätten, weil sie ihre europäischen Felle davon schwimmen sahen, hätten die Russen eventuell an der Kanalküste, zumindest aber in Köln gestanden. Hätte ihr Verein dann "Newinnostch w opasnosti" geheißen? Sie wollen Unschuldige, Verwahrloste und Gedemütigte schützen, die missraucht und vergewaltigt werden? Fangen Sie mit Ihrer Muttersprache an! Sie hat es, wie Ihr Beispiel zeigt, bitter nötig!

Ihr ergebener Hübner
-Preußischer Landbote-

 

-------------

 

Die Antwort des Vereins vom 15. September 2010 lautete wie folgt:

Sehr geehrter Herr Hübner,

wir danken Ihnen für Ihre Nachricht und können Ihnen versichern, dass uns vergleichbare Hinweise bereits mehrfach an uns herangetragen worden sind.

Erklärend dazu möchten wir Ihnen folgendes mitteilen:

Innocence in Danger ist eine weltweite Bewegung gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, insbesondere die Verbreitung von Kinderpornographie durch die neuen Medien.

1999 in Paris gegründet hat Innocence in Danger Büros in Frankreich, der Schweiz, den U.S.A., Kolumbien und seit 2003 in Deutschland.

Wir sorgen für eine zunehmende Thematisierung, klären auf, und fördern Prävention und Intervention – nicht nur in Deutschland.

Wenn Sie unsere Ziele, unabhängig von unserem Namen, unterstützen möchten, senden wir Ihnen gerne Informationsmaterial zu.

Wir hoffen sehr, Sie als Förderer und Unterstützer von Innocence in Danger e.V. gewinnen zu können und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Claudia Wöhrmann

Innocence in Danger e.V.

--------------

 

Liebe Frau Wöhrmann,


wir bewundern Ihr mutiges Engagement in einer Angelegenheit, die uns so fremd wie von einem anderen Stern scheint. Wer sich an Kindern, die so gar keine sexuellen Signale vermitteln, delektiert, hat keinen Platz in einem preußischen Weltbild. Wir sind sicher keine spießig-prüden Puritaner. Dennoch: Wir bringen der "Pädophilie" - das sind keine Kinderfreunde, wie der Name irrtümlich vermitteln will - so viel Abscheu und Unverständnis entgegen wie der Geronto- oder Nekrophilie. Stefan Heym ließ in seinem "Ahasver" Lucifer zu Gott sagen: 'Sie (die Menschen) werden mehr Sünden und Verbrechen begehen, als unsereins je ersinnen könnte.' So scheint es wohl zu sein. Wir werden das nicht ändern. Wir können gegen den Nationalsozialismus und die blutige Spielart des Bolschewismus zu Felde ziehen. Das kennen wir, auf diesem Felde können wir kämpfen. Für Ihr Terrain reicht unsere Phantasie nicht aus. Wenn wir aber etwas für Sie und vor allem für Ihre geschundene Klientel tun können, die auf den Ihnen von Gott verliehenen und zugestandenen Respekt verzichten muss, weil hemmungslos egoistische Schweinehunde nur auf die Befriedigung ihrer erbärmlichen Bedürfnisse sehen, dann wollen wir nicht von der Fahne weichen. Wir sind erklärte Gegner der Todesstrafe, aber Sibirien ist groß und die Gesellschaft muss vor solchen degenerierten und durchaus malignen Halunken geschützt werden. Das Bild der kleinen Christine "Nellay" Nytsch und ihrer unglücklichen Vorgängerin Ulrike Everts wird bei uns nicht vergessen werden, solange es den Preußischen Landboten gibt. Und die Vorstellung, der Riekens dieser Welt nicht Herr werden zu können, was immer wir auch beginnen, ist für uns deprimierend bis zum Abwinken. Daraus auch speist sich die Bewunderung, die wir Ihrem Kampf gegen unausrottbare Windmühlen zollen. Aber aufgepasst: Werden Sie nicht zu selbsternannten Inquisitoren! Schon einmal wurden zehntausende Frauen und Männer nach damals durchaus rechtsstaatlichen Prinzipien auf den Scheiterhaufen geschickt, weil ganz klar und wissenschaftlich bewiesen war, dass sie Mensch und Vieh verhext hatten und mittels Besen auf den Blocksberg ritten. Nicht wegsehen ist genauso gefährlich wie ein denunziationsfreudiges Gesellschaftsklima. Wir, die wir die DDR von innen kennengelernt und das Verhalten der Deutschen während der Nazizeit studiert haben, glauben zu wissen, wovon wir reden. Alles mit Maßen! Ein zu Unrecht verdächtigter und verfolgter Mann wiegt nicht minder schwer als ein missbrauchtes Kind. Leben lässt sich nicht gegen Leben aufrechnen. Wer das anders sieht, der hält es mit jenem fanatischen Mönch Arnold de Almaric, der die Mörder beim Massaker von Beziers mit den legendären Hassworten anfeuerte: Tötet sie alle, Gott wird die seinen schon erkennen!
Was Ihren Vereinsnamen anlangt: Unsere westfränkischen Vettern jenseits des Rheins haben ein ausgewogeneres Verhältnis zu ihrer Nation und deren eminenten Kulturgütern wie beispielsweise der Sprache. Mit "innocence in danger" werden Sie da sicher keine Furore machen. Seit Crecy, Poitiers, Agincourt und dem Flammentod der Jungfrau von Orleans haben die Franzosen es nicht so mit den Englischen... Aber Sie werden schon wissen, wie Sie sich auf diesem Parkett zu bewegen haben.

Ihr ergebener Hübner
-Preußischer Landbote-

17. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
14.09.2010