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Weltfinanzkrise und U. S. A. – Ende einer Supermacht?

B. St. Fjøllfross
Wenn es dem Esel zu gut geht, dann geht er aufs Eis. Oder an die Börse… Wenn es einem Weltimperium zu gut geht, dann wird es dekadent – eine leichte Beute für alerte „Barbaren“. Dem Weltsheriff scheint das Stündlein geschlagen zu haben. Schade, dass dieser von vielen Völkern der Welt ersehnte Moment in eine Zeit fällt, da ein Schwarzer sich anschickt, das Weiße Haus zu erobern und man erste Hoffnungen schöpfte, die Amis würden endlich, endlich erwachsen werden. Nicht zu ändern.
Für Europa bedeutet das den Verlust ihres Bannerträgers einer okzidentalen Leitkultur. Europa wird auf sein natürliches Maß zurechtgestutzt – es wird bald auch der politische, nicht nur geographische Annex Asiens sein. Damit dürfte auch das christlich dominierte und geprägte europäisch-amerikanische Weltbild hinter einem vielleicht taoistischen Lebensstil zurücktreten. Und das vielleicht schneller, als uns allen lieb sein kann. Die damit verbundene Umwälzung wird für die Abendländer ungeheuer sein. Aber haben sie nicht über Jahrhunderte hinweg genau das vielen, vielen Völkern zugemutet, die ihnen waffentechnisch unterlegen waren? Beide Amerika und der schwarze Kontinent können ein sehr, sehr trauriges Lied davon singen. Und auch Asien hat sich einiges gefallen lassen müssen, nachdem die Mongolen ihr Imperium zwar aus dem Sattel heraus zu erobern, aber eben nicht zu halten wussten. Und auch China, das nach den phänomenalen Expeditionen des Großadmirals Zheng He auf eine Umsetzung dieser gigantischen Chance auf Weltherrschaft verzichtete, bezahlte Jahrhunderte später einen furchtbaren Blutzoll für diesen Kardinalfehler.
Nach allen Maßstäben der Gerechtigkeit wird es Zeit, dass die Hunde auch mal den eigenen Herren beißen. Wir Europäer sind also dazu verdammt, die Sünden unserer Vorväter abzubüßen. Ausgerechnet aber die Verursacher des Debakels, die großmäuligen Amerikaner, die nie laut genug das Hohelied auf die rücksichtslosen Gewinnertypen schmettern konnten, werden auf Grund ihrer kontinentalen Insellage als letzte in den diskussionswürdigen Genuss dieses gewaltigen gesellschaftlichen Wandels kommen. Wer weiß, möglicherweise wird dann eine Indianerin als Präsidentin von Manitus own Country das dann hoffentlich ruhiger, bescheidener und vernünftiger gewordene Viertelmilliarden-Volk in eine neue, alte Zukunft führen. Und wir wollen glauben, dass diese Zukunft dem amerikanischen Volk und der ganzen Welt zum Guten ausschlagen wird. Denn der American Way of Life, diese Apologese gnadenloser und ungezügelter „Freiheit“ zu Lasten des schwächeren Nachbarn hat im wahrsten Sinne des Wortes abgewirtschaftet. Die U. S. A. der ewig grinsenden Gewinner haben versagt! Zeit wurde es!

12. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008
29.20.2008