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Josef spricht Klartext
die Äußerungen des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann

Don M. Barbagrigia
Der Chef der Deutschen Börse, Josef Ackermann, erklärte angesichts des staatlichen Maßnahmepaketes zur Rettung Krisengeschüttelter Banken, er würde sich schämen darauf zurückzugreifen. Volk, Politiker und Bankmanager-Kollegen regen sich nun kollektiv auf und züngeln und gifteln auf den Bankenkapitän.

Nu lasst doch mal den Mann zufrieden! Er spricht geradeheraus. Endlich mal jemand, der nicht auf die unerträgliche Art herumeiert und -seiert, mit der uns die hiesigen Politiker seit Jahrzehnten zuduseln. Daran hat sich der Dumme Michel schon so schön gewöhnt, an diese hohlen, unverbindlichen, nichts- und allessagenden Sprechblasen. Er aber, der smarte Josef, er gibt dem eiskalten Kapital eine glasklare Stimme. Und das ist gut. Denn er könnte die Augen öffnen, wie es wirklich langgeht auf den Börsenbrettern und in den Chefetagen, in denen unser aller Schicksal entschieden wird. Er ist ein arroganter Hund. Na und! Er ist genau der würdige Vertreter seines Metiers. Wir haben keinen Bedarf an eiskalten Raffkes, die den lieben, guten Onkel mimen, sobald eine Kamera auftauscht. Wir wollen wissen, mit wem wir es zu tun haben. Wollen wir? Nein, der Michel will es nicht! Er will noch ein Gute-Nacht-Märchen vorgelesen bekommen, wenn er bereits in siedendem Öl gesotten und ihm bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen wird. Deshalb keift er jetzt über den smarten Josef, anstatt ihm dankbar zu sein. Quintessenz: Nicht Josef Ackermann hat den geringsten Grund sich zu schämen – der doofe Michel hat es und alle seine schönrednerischen Apologeten, die es besser wissen müssten und trotzdem dem großen Lümmel aus opportunistischen Gründen nach dem Munde reden. Aber die tun es nicht. Die einen, weil sie dazu zu dumm, die anderen, weil sie dazu zu schlau sind. Josef, wir sind deine Fans – auch, wenn dir das scheißegal ist.

12. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008
21.10.2008